Freitag, 24. August 2012

Mein Projekt (7/20): Melone, Süßkartoffel, Minze, Muscovado-Zucker


Heute habe ich das erste Dessert aus Matthias Ludwigs' Buch zubereitet, bei dem ich doch etwas skeptisch gegenüber der Zutatenkombination war. Während ich mir die Süßkartoffel sogar noch recht gut vorstellen konnte, bin ich der Melone gegenüber sehr misstrauisch, wenn es um Naschereien geht. Pur gerne, aber als Eis oder mit Milchprodukten so ganz und gar nicht. Nun ja, probiert wird die Kombination selbstverständlich trotzdem!

Neben diesen beiden Zutaten gab es hier auch wieder etwas völlig neues für uns zu entdecken: Muscovado-Zucker. Dieser ist nicht raffiniert und absolut naturbelassen; deshalb auch richtig kräftig dunkelbraun mit sehr malzigen Noten, die an Lakritz und Karamell erinnern, er bildet auch richtig große Klumpen und ist etwas feucht. Außerdem sei noch gesagt, dass das Dessert für die Purpursüßkartoffel konzipiert ist. Leider konnte ich sie nicht auftreiben und habe mich deshalb mit der Standard-Süßkartoffel begnügt. Geschmacklich war das nach unserer Meinung trotzdem richtig schön.

So, nun aber zum Punkt. Was gab es eigentlich? Zu einer schönen, leuchtend orangen Süßkartoffeltarte habe ich einen Melonencocktail mit Minze bereitet. Mit diesen zwei Komponenten sind bereits alle vier Hauptdarsteller untergebracht. Weil wir aber einfach zu gern Eis essen und ich gern auch etwas mit dem puren Muscovado-Geschmack austesten wollte, gab es noch ein einfaches Muscovadozucker-Eis

Das Rezept für das Eis werde ich hier nicht nochmal thematisieren, weil ich bereits an zwei anderen Stellen nach dem Grundrezept vorgegangen bin: beim Pandan-Eis und beim göttlichen Wattleseed-Eis. Für das Muscodavozucker-Eis muss man nun einfach den entsprechenden Aromaten weglassen und den Zucker durch die gleiche Menge Muscovado-Zucker ersetzen. Fertig.


Rezept:

 

Melonencocktail (4 kleine Gläschen):

 

400 g Charentais-Melone (etwa 1/2 kleine)
20 ml Melonenlikör (ich habe aus Mangel daran Pfirsich-Likör verwendet)
8 Minzblätter
15 g Wasser
5 g Muscovadozucker
2,5 g weißer Zucker

  • Zuerst aus Zucker, Muscovado und Wasser einen Zuckersirup kochen. Ich habe eine größerere Menge gemacht und dann etwa 25 g davon verwendet.
  • Die Melone entkernen und schälen, die Minzblätter waschen.
  • Melone, Likör, Minze und Sirup gemeinsam fein pürieren und in Gläsern servieren.

Je nach Reife und damit Süße der Melone kann man auch etwas mehr Zuckersirup verwenden. Die Angabe hier ist für eine sehr reife und damit sehr süße Melone.


Süßkartoffeltarte (eine runde Form à 12 Stücke):


40 g Muscovado-Zucker
80 g Butter
24 g Ei (etwa ein halbes M)
150 g Mehl
Salz

250 g Süßkartoffel (am besten Purpur)
Salz
110 ml Milch
140 ml Sahne
70 g Zucker
70 g Ei (etwa 1 XL)
30 g Eigelb (etwa 1 XL)

  • Zucker und Butter vermengen, dann das Ei unterarbeiten.
  • Mehl und eine Prise Salz zufügen und kurz und schnell unterkneten.
  • Teig flach drücken und in Frischhaltefolie in den Kühlschrank geben. Mindestens eine Stunde ruhen lassen.

  • Süßkartoffel schälen und in Stücke schneiden. In einem Topf mit Wasser bedecken und mit einer Prise Salz weichkochen, abgießen und etwas ausdampfen lassen.
  • Milch, Sahne und Zucker aufkochen, dann die Süßkartoffel noch heiß hineinpressen.
  • Die Masse gut durchpürieren (mit einem Stab- oder Standmixer), dadurch wird sie wunderbar samtig und homogen.
  • Ei und Eigelb unterrühren, zur Seite stellen.

  • Den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen.
  • Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ausrollen, dann in eine gefettete Tarteform einpassen, überstehenden Teig abschneiden (der Rand muss nicht zwingend so hoch sein wie die Form, maximal 2 cm reichen aus).
  • Mit Backpapier und Bohnen 15 Minuten blindbacken.
  • Danach ohne Backpapier und Bohnen weitere 5 Minuten backen.
  • Die Hitze auf 150°C reduzieren.
  • Die Süßkartoffelmasse auf den Boden geben und in etwa 22 bis 25 Minuten stocken lassen.


Die Tarte hat eine sehr schöne Konsistenz und mir gefällt es, dass der Boden braun und die Füllung hell und leuchtend ist. Wenn mir keiner verraten würde, um was es sich handelt, würde ich sofort sagen, dass es eine Kürbistarte ist.


Insgesamt fehlt für meinem Geschmack diesem Dessert etwas die Säure, denn ich liebe säuerlich-fruchtige Komponenten. Trotzdem ist diese Kombination stimmig und lecker - die böse Überraschung für uns ist also ausgeblieben :)

Und hier unsere Einschätzung dieser Dessertkombination, die die Entscheidung zum Nachkochen einfacher machen soll. Ich habe mich für eine Fünfer-Skala entschieden, wobei 1 wenig und 5 viel ist.

Schwierigkeit/handwerkliches Geschick: 1/5
Geschmack: 3-4/5
Aufwand (auch zeitlich): 1-2/5
notwendige Küchenausstattung: 1-2/5
Wirksamkeit auf Gäste: 3/5
unsere Lieblingskomponenten: Süßkartoffeltarte


Inspiration: Matthias Ludwigs "Ludwigs Patisserie"

Als nächstes geplant ist ein Dessert mit Zwetschgen, die gerade Saison haben. Kombiniert werden sie mit Joghurt, Zimt und weißer Kuvertüre.

Hier geht's zum sechsten Dessert: Himbeere-Limette-Estragon-Zitronengras

2 Kommentare:

  1. Die Tarte strahlt ja richtig!
    Sehr schön ist es geworden...

    Lg

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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